Airbus

Hörmobil mit einer langen Warteschlage auf dem Gelände von Airbus

Quelle: Airbus Operations GmbH

Der Tag des guten Hörens

Beim Flugzeughersteller Airbus am Standort Hamburg möchte man der Belegschaft signalisieren: Gutes Hören ist uns wichtig. Mit diesem Anliegen starten Verantwortliche im Unternehmen einen gezielten Aktionstag.

Ausgangslage

In dem Werk in Hamburg-Finkenwerder sind die besonderen Bedürfnisse von schwerhörigen und gehörlosen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits bekannt. So unterstützt das Unternehmen die betroffenen Kollegen, indem es etwa bei Veranstaltungen technische Hilfsmittel und Dienstleistungen zur Verfügung stellt. Doch das Thema Schwerhörigkeit soll auch der weiteren Belegschaft nahegebracht werden. Nach Information durch die Mitarbeiterinnen des Projektes hörkomm.de wünscht sich Dr. Georg Mecke, Standortleiter des Airbus-Werkes Finkenwerder, einen offeneren Umgang mit dem Thema Schwerhörigkeit. Erreichen möchte er ebenso wie Veronika Schwartau von der Schwerbehindertenvertretung bei Airbus, dass Kollegen sich nicht scheuen, ihre Hörgeräte zu tragen und angebotene Hilfsmittel, wenn nötig, auch zu nutzen.

Was wurde gemacht?

Um mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren, entschied die Schwerbehindertenvertretung, gemeinsam mit den hörkomm-Mitarbeiterinnen einen Aktionstag durchzuführen, den „Tag des guten Hörens“.

Als ein besonderes Angebot an die Belegschaft wurde beschlossen, das Hörmobil der Fördergemeinschaft Gutes Hören zu buchen. In der schalldichten Kabine des Hörmobils können Hörakustiker professionelle Hörtests durchführen. Zudem sollten Akustiker eingeladen werden, die über mögliche Hilfen für Schwerhörige informieren.

Damit auch möglichst viele Beschäftigte von Airbus auf den Aktionstag aufmerksam werden, informierte Veronika Schwartau auf einer Betriebsversammlung über den geplanten Aktionstag. Zusätzlich schickte sie E-Mails mit Einladungen an die schwerbehinderten Menschen, die im Betrieb tätig sind. Zudem wurden alle Abteilungen des Betriebes gebeten, mit Aushängen am Schwarzen Brett auf den Aktionstag hinzuweisen.

400 Flyer wurden gedruckt und an mehreren Orten im Betrieb ausgelegt. Sie enthielten Informationen und Tipps für gutes Hören, sowie Kontaktadressen für Beratung und Unterstützung in und außerhalb des Werkes.

Als Ort für die Veranstaltung wurde eine Kantine auf dem Betriebsgelände gewählt. Auf ihrem Vorplatz konnte das Hörmobil seinen Standort einnehmen.

Am 14. Oktober 2013 startete der Aktionstag. Zwischen 11 und 16 Uhr standen den Airbus-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern im Ausgangsbereich der Kantine die folgenden Experten Rede und Antwort:

  • Ein Hörgeräteakustiker mit einer Palette von Hörgeräten
  • Ein Experte von digitalen Übertragungsgeräten
  • Eine Beraterin des Bundes der Schwerhörigen e.V. in Hamburg (BdS)
  • Mitarbeiterinnen von hörkomm.de

Mehrere Hörgeräteakustiker waren im Hörmobil auf dem Rasenplatz vor der Kantine bis 18 Uhr im Einsatz.

Ergebnisse

Das Angebot am „Tag des guten Hörens“ wurde rege angenommen. Gleich zu Beginn bildete sich eine Warteschlange vor dem Hörmobil, die bis zum Ende der Veranstaltung nicht abnahm. Insgesamt wurden an dem Tag 223 Hörtests durchgeführt, davon 158 ausführliche in der Kabine des Hörmobils sowie 65 Schnelltests außerhalb davon.

Auch an den Infoständen war der Zulauf groß. Dabei zeigten viele Besucher Interesse für die modernen Hörgeräte, waren erstaunt über die geringe Größe und ließen sich die einzelnen Funktionen erklären. Häufig wurde nach den Kosten für die Geräte gefragt. Neu war für viele, dass Hörtests auch von niedergelassenen Hörgeräteakustikern gratis durchgeführt werden. Und dass es die Möglichkeit gibt, zunächst verschiedene Hörgeräte Probe zu tragen, bevor man sich zum Kauf entscheidet.

Aufgrund ihrer Optik sorgten auch die digitalen Übertragungsgeräte für Aufsehen. Zu den kleinen Geräten, die in Größe und Form oft an Smartphones erinnern, gehören Mikrofone und Empfänger. Sie können als Zusatzgeräte etwa zum Hörgerät genutzt werden, um Störgeräusche zu reduzieren und Sprachsignale hervorzuheben.

Nachfragen gab es auch bei der Hörberaterin des BdS zu den Angeboten der Selbsthilfegruppe. Die Mitarbeiterinnen von hörkomm.de erklärten Interessierten den Inhalt ihres Projektes, das die Einrichtung hörfreundlicher Arbeitsumgebungen unterstützt.

Betriebliche Ansprechpartnerin:

Veronika Schwartau
Schwerbehindertenvertretung
E-Mail: veronika.schwartau(at)airbus.com