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Checkliste: Raummaterial und Einrichtungsgegenstände

  • Verbauen Sie für Ihr Bürogebäude schallweiche, offenporige Materialien.

    Die im modernen Bürobau gerne genutzten Materialien Glas, Stahl, Beton oder Plastik sind schallhart. Sie werfen Schall wie einen Pingpongball zurück. Dagegen schlucken beispielsweise Mineralfasern, Akustikputz, Schaumstoffe oder Textilelemente Schallanteile und wirken so günstig auf die Raumakustik.

  • Entscheiden Sie sich für Oberflächen mit Profil und Lochung.

    Geschlitzte, perforierte oder gelochte Oberflächenstrukturen von Decken- oder Wandverkleidungen haben im Gegensatz zu vollkommen glatten Flächen eine vorteilhafte Wirkung auf die Akustik.

  • Planen Sie Akustikdecken ein.

    Akustikdecken sind Decken aus schallschluckendem Material. Von allen Wandflächen eines Raumes sind Decken wegen ihrer schallabsorbierenden Wirkung und ihrer großen Fläche erste Wahl für gute Raumakustik. Auch einzelne Deckensegel oder Deckenplatten können integriert werden. Denken Sie nicht nur für Büroräume an Akustikdecken, sondern auch für Sitzungs- und Schulungsräume, Flure (Stichwort Flurfunk) sowie Kantinen. Prüfen Sie, wie sich Akustikdecken mit der Klimatisierung durch integrierte Kühldecken vertragen.

  • Gestalten Sie Wände mit schallabsorbierenden Flächen.

    Die Verkleidung der Wände mit schallabsorbierenden Oberflächen unterstützt eine gute Raumakustik. Es empfiehlt sich, in Anhängigkeit der bereits erreichten schallschluckenden Wirkung der Akustikdecke auch einen Teil der Wandfläche mit Schallabsorbern auszustatten. Hilfestellungen, wie viel Wandfläche mit welchem Material verkleidet werden soll, finden sich in der DIN 18041. Auch Akustikexperten können hier beraten. Hersteller schallschluckender Materialien haben vielfältige Angebote, so zum Beispiel auch Glas-Akustik-Wände, verschiedene Farbdesigns oder dekorative Akustikelemente.

  • Nutzen Sie in Großraumbüros schallschluckende Trennwände oder Schallschirme.

    Stört der telefonierende Kollege am Nachbartisch, so helfen Schallschirme oder schallschluckende Trennwände zwischen den Arbeitsplätzen, Geräuschbelastungen abzuschirmen. Auch in Kantinen können so „ruhige“ Ecken abgeteilt werden.

  • Nutzen Sie textile Bodenbeläge.

    Teppichböden dienen vor allem der Trittschalldämmung zu angrenzenden Räumen. Sie erreichen deutlich geringere Schallabsorptionsgrade für das Sprachverstehen als Schallabsorber an Decken und Wänden, stellen aber eine gute Ergänzung dar. Um Störschall zu reduzieren, der beim Verrutschen von Möbeln auf Böden aus Beton, Fliesen oder Linoleum entsteht, können Filzgleiter hilfreich sein.

  • Bevorzugen Sie beim Möbelkauf offene Regale oder Schränke mit perforierten Schrankfronten.

    Auch diese schlucken in geringem Maße Schall. Bilder oder Pflanzen haben hingegen kaum schallabsorbierende Effekte.

  • Schaffen Sie möglichst geräuscharme technische Geräte und Anlagen an.

    Hersteller sind verpflichtet, die Schallleistungspegel eines Gerätes im Betrieb sowie im Stand-by-Modus in Dezibel in der Betriebsanleitung oder den Verkaufsunterlagen anzugeben.

  • Binden Sie Experten für Akustik ein.

    Ingenieure oder Sachverständige für Akustik können bereits in der Planungsphase mithilfe statistischer Modelle oder spezieller Berechnungssoftware zur Raumakustik beraten. Sie zeigen auf, in welchem Umfang Schallabsorptionsfläche einzuplanen ist, welche schallschluckenden Elemente zu empfehlen sind und welche Positionierung sinnvoll wäre.

Checkliste: Raummaterial und Einrichtungsgegenstände

  • Schallweiche, offenporige Materialien verbauen
  • Oberflächen mit „Ecken und Kanten“ bevorzugen
  • Akustikdecken und schallabsorbierende Wandflächen einplanen
  • Störgeräusche durch schallschluckende Trennwände oder Schallschirme ausblenden
  • Offene Regale oder Schränke mit perforierten Schrankfronten bevorzugen
  • Auf geräuscharme technische Geräte und Anlagen achten
  • Beratung durch Experten für Akustik nutzen