Sie sind hier: hörkomm.de > Leitfaden > Warum aktiv werden?

Warum aktiv werden?

Etwa 15 Millionen Menschen sind in Deutschland von Schwerhörigkeit betroffen. Bereits jeder vierte Beschäftigte ab 50 Jahren hat eine Höreinschränkung. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Lebensarbeitszeit werden in Zukunft vermehrt schwerhörige Arbeitnehmer in Betrieben anzutreffen sein.

Anders als es die Zahlen erwarten lassen, wird Schwerhörigkeit in Unternehmen kaum thematisiert. Die Mehrheit der Betroffenen spricht nicht offen über die eigene Hörminderung. Zum einen werden Höreinschränkungen durch ihre oft schleichende Entwicklung von den Betroffenen selbst lange nicht bewusst wahrgenommen. Zum anderen besteht im leistungsorientierten beruflichen Umfeld große Angst vor Stigmatisierung. Notwendige Hörgeräte werden nicht genutzt. Man möchte nicht mit Alter und Gebrechlichkeit in Verbindung gebracht werden. Dementsprechend tragen hierzulande mehr als die Hälfte der Personen keine Hörgeräte, für die sie medizinisch notwendig wären.

Das jedoch führt zu Problemen: Psychische Belastungen und Tendenzen zu sozialem Rückzug entstehen. Denn wer nicht gut versteht, traut sich häufig nicht, immer wieder nachzufragen. Man weicht Gesprächen aus. In der Kommunikation mit Kollegen häufen sich Missverständnisse und Unsicherheiten. Wichtige Informationen kommen nicht an. Und das Verstehen wird für die Betroffenen zu einer äußerst anstrengenden Konzentrationsleistung. Untersuchungen zeigen, dass Beschäftigte mit unbehandeltem leichtem oder mittelschwerem Hörverlust öfter unter psychischen und sozialen Problemen am Arbeitsplatz leiden und eher in die Frühverrentung gehen.

Hören ist der Schlüssel zur Kommunikation. In Betrieben gibt es kaum Funktionen, in denen nicht kommuniziert werden muss. Deshalb sollte Unternehmen und anderen Organisationen daran gelegen sein, die notwendigen Voraussetzungen für eine funktionierende Kommunikation zu schaffen. Wie Sie das machen können, zeigt der Leitfaden „Barrierefrei hören und kommunizieren in der Arbeitswelt“.

Warum aktiv werden?

  • Viele Beschäftigte sind schwerhörig, „outen“ sich aber nicht
  • Psychische und soziale Belastungen entstehen
  • Kommunikation wird erschwert und ist fehleranfällig