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Geeignete technische Hilfen zur Kommunikation einsetzen

Hörgerät mit Audioschuh und Audiokabel.

(Quelle: Carsten Ruhe)

Auch für kleinere Anlässe wie Besprechungen gibt es technische Lösungen, die von Ihnen bequem mitgeführt und flexibel eingesetzt werden können. Falls Hörgeräte vorhanden sind, sollte darauf geachtet werden, dass sie über Schnittstellen für zusätzliche technische Hilfen verfügen.

Mobile Sprachübertragung

Schematische Darstellung einer Vortragssituation. Ein Sprecher mit um den Hals gehängtem Sender und ein Hörer mit um den Hals gehängtem Empfänger., Grossansicht öffnen

(Quelle: Bellman & Symfon)

Mittels mobiler Sprachübertragungsanlagen kann Sprachschall direkt und ohne Qualitätsverluste an das menschliche Gehör geleitet werden. Die Technologie wird normalerweise von Personen mit Hörbeeinträchtigung als Ergänzung zu einem bereits genutzten Hörgerät mitgeführt und zu Besprechungen und Veranstaltungen mitgebracht.

Mobile Sprachübertragungsanlagen bestehen immer aus zwei Komponenten: einem Sender und einen Empfänger. Der Sender nimmt das Sprachsignal direkt beim Sprecher ab und übermittelt es im Raum. Für die Abnahme des Sprachsignals verfügen Sender über zwei Möglichkeiten:

  1. Nutzschall wird mittels Audiokabel in den Sender eingespeist. Ein Audioeingang erlaubt die Aufnahme von externen Audioquellen (z. B. von einem Verstärker einer Beschallungsanlage).
  2. Sprache wird mittels Richtmikrofon aufgenommen. Hierzu wird das Gerät vor einen einzelnen Sprecher (z. B. vor einen Vortragenden bei einer Veranstaltung), auf den Besprechungstisch oder auch vor eine beliebige technische Audioquelle (z. B. einen Lautsprecher) gelegt.

Auch für den Empfang gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Das vom Sendegerät per FM übermittelte Signal wird in einem speziellen, am Körper getragenen Empfangsgerät aufgenommen und in elektromagnetische Spannung umgewandelt. In dieser Form kann es von Hörgeräten, die mit einer Telefonspule ausgestattet sind, direkt aufgenommen werden.
  2. Das persönliche Hörgerät verfügt über einen sogenannten FM-Audioschuh. Ohne Umweg über ein spezielles Empfangsgerät wird das Sendersignal direkt am Hörgerät empfangen.

Die Übertragungsreichweite des Senders ist von der Art der verwendeten Antenne abhängig. Senderreichweiten von bis zu 30 Metern können erreicht werden. Somit ist auch bei größeren Veranstaltungen der direkte Empfang von Sprachschall möglich.

Mann mit Hörgerät sitzt im Plenum, Vortragender hat einen mobilen FM-Sender um den Hals gehängt., Grossansicht öffnen

(Quelle: Phonak)

Hörgeräte mit hilfreichen Schnittstellen

Falls Sie schon ein Hörgerät besitzen, sollte dieses möglichst kompatibel sein mit externen Kommunikationssystemen, die zur Sprachübertragung dienen bzw. diese verbessern. Hierzu sollten Hörgeräte möglichst über zwei Eigenschaften verfügen:

Telefonspule

Als Telefonspule, T-Spule oder Induktionsspule bezeichnet man ein Bauteil, welches in vielen Hörgeräten integriert ist. Die Telefonspule kann Sprachsignale, die in Form elektromagnetischer Spannung verschlüsselt sind, direkt empfangen und an das Gehör weiterleiten. Dies ist der Sprachqualität und dem Verstehen zuträglich.

Entsprechend kodierte Sprachinformationen treten heute besonders in zwei Bereichen auf:

  • Telefonie: Die Hörer von speziellen Schwerhörigentelefonen geben elektromagnetisch verschlüsselte Sprachsignale ab, die von der T-Spule empfangen werden können. Bei normalen Telefonen ist auch die Verwendung einer sogenannten Teleschlinge üblich, die elektrische Sprachsignale in elektromagnetische Spannung umwandelt und so die Nutzung der T-Spule erlaubt.
  • Öffentliche Veranstaltungen: Induktive Höranlagen, die bei Veranstaltungen Personen mit Höreinschränkung unterstützen, arbeiten mit elektromagnetischen Sprachsignalen

Zum Empfang der Sprachsignale muss das Hörgerät auf das Programm „T“ (Telefonspule) umgestellt werden.

Audioschuh

Als Audioschuh bezeichnet man einen Adapter, welcher auf ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät aufgesteckt werden kann. Der Audioschuh erweitert die Funktionalitäten des Hörgerätes: Auf ihn kann ein FM-Empfänger aufgesteckt werden oder er wird per Audiokabel direkt mit einer Audio-Quelle verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, die Signale externer Audio-Geräte wie Radio, Fernseher usw. direkt im Hörgerät zu empfangen.

Darüber hinaus können bei Veranstaltungen durch den Einsatz von Sprachübertragungsanlagen und Audioschuh Sprachsignale direkt und unauffällig ans Gehör übertragen werden. Voraussetzung für die Verwendung eines Audioschuhs ist, dass am Hörgerät spezielle Steckverbindungen existieren. Es ist nicht bei allen HdO-Hörgeräten möglich, einen Audioschuh anzubringen. Bei In-dem-Ohr-Hörgeräten ist dies grundsätzlich nicht möglich.

Im Bild zu sehen ist ein HdO- Hörgerät mit Audioschuh und Audiokabel. Zu erkennen ist der dreipolige Stecker des Audiokabels, der in den Audioschuh eingesteckt wird. Anstatt des Audiokabels kann an selber Stelle ein FM-Empfänger eingesteckt werden.

Hörgerät mit Audioschuh und Audiokabel., Grossansicht öffnen

(Quelle: Carsten Ruhe)

Im Bild unten: Ein FM-Empfänger zum Aufstecken auf einen Audioschuh.

FM-Empfänger zum Aufstecken auf ein Hörgerät., Grossansicht öffnen

(Quelle: Phonak)