Sie sind hier: hörkomm.de > Infothek > Hörgeräte > Hörgeräte mit hilfreichen Schnittstellen

Hörgeräte mit hilfreichen Schnittstellen

Besonders für den Beruf sind Hörgeräte mit Schnittstellen zu empfehlen. Sie ermöglichen den direkten Empfang von Sprache aus unterschiedlichen Audioquellen, wie z.B. Telefon, Tonübertragungsanlagen in Besprechungsräumen, PC, Radio oder Fernsehen, auf das Hörgerät. Das Sprachverstehen wird hierdurch deutlich verbessert und störende Nebengeräusche ausgeblendet.

Es gibt verschiedene Alternativen, die auch mit unterschiedlichen Kosten verbunden sind. Lassen Sie sich vom Hörgeräteakustiker beraten, welche Lösung für Ihre Anforderungen am besten geeignet ist.

Telefonspule

Als Telefonspule, T-Spule oder Induktionsspule bezeichnet man ein Bauteil, das in vielen Hörgeräten, vor allem in Hinter-dem-Ohr-Geräten, integriert ist. Die T-Spule kann in den folgenden Bereichen eingesetzt werden:

Telefonspulen unterstützen das Telefonieren. Sie fangen das elektromagnetische Feld von Telefonen ab und geben Sprachsignale direkt an das Ohr weiter. Der Lautsprecher im Telefonhörer oder im Mobiltelefon wird somit umgangen und die Klangqualität und das Sprachverstehen beim Telefonieren wesentlich verbessert. Allerdings erzeugen nicht mehr alle Telefone ein ausreichendes elektromagnetisches Feld. Nähere Informationen hierzu finden Sie in der Rubrik Telefonieren des Leitfadens.

Ohne weitere Zusatzgeräte lassen sich über die Telefonspule auch induktive Höranlagen nutzen: Sind Besprechungs- oder Veranstaltungsräume mit entsprechenden Ringschleifenanlagen ausgestattet, können die Wortbeiträge der Teilnehmer direkt auf dem Hörgerät empfangen werden. Störende Nebengeräusche werden so ausgeblendet.

Nutzer von Hörgeräten mit Induktionsspule können weitere Audioquellen (FM-Anlagen, Telefone, Fernseher, usw.) mittels einer technischen Ergänzung, der Halsringschleife oder Umhänge-Induktionsschleife, nutzen. Diese wird um den Hals getragen und wandelt elektrische Sprachsignale in elektromagnetische Spannung um. Halsringschleifen werden über Kabel oder auch drahtlos an die Audioquellen angeschlossen.

Audioeingang

Verfügt ein Hörgerät über einen Audioeingang, besteht die Möglichkeit zur Verbindung des Hörgerätes mit externen Audioquellen über Kabel oder Funk. Ein Audioeingang ist nur bei Hinter-dem-Ohr-Geräten möglich, Im-Ohr-Geräte verfügen grundsätzlich nicht über diese Steckverbindung.

Benötigt wird meist ein zusätzlicher Adapter, der sogenannte Audioschuh, der direkt auf das Hörgerät gesteckt wird. Per Kabel oder auch drahtlos, z.B. mit FM-Empfänger, lassen sich dann Geräte wie Telefon, Radio, Fernsehen, Zusatzmikrofone usw. verbinden.

Drahtlose Verbindungen mit Bluetooth

Ab der mittleren Preisklasse sind Hörgeräte erhältlich, die bluetooth-fähig sind. Damit lassen sich Sprache und Musik aus anderen bluetoothfähigen Audioquellen, z.B. Telefon, Handys, Fernseher, Computer, auf kurze Entfernungen drahtlos auf das Hörgerät übertragen. Hierfür wird meist ein kleines Gerät (Streamer, Transmitter) zwischengeschaltet, das Signale der Audioquellen empfängt und an das Hörgerät weitergibt. Allerdings gibt es zurzeit unterschiedliche Bluetooth-Standards. Das heißt, die Kompatibilität der zu nutzenden Geräte, z.B. Handy / Hörgerät / Streamer, sollte vorab geprüft werden.

Auch eine Anbindung an induktive Höranlagen, FM- und Infrarot-Anlagen ist so möglich.